Innenbeleuchtung eingebaut

Innenbeleuchtung – selbst gebaut

Wenn’s finster wird, braucht man Licht – und damit meine ich diesmal nicht die Navigationsbeleuchtung, sondern die Innenbeleuchtung. Unsere neue gebrauchte Quicksilver Activ 535 Open hat einen sehr großzügigen Stauraum im Innern der Steuerkonsole, und was dort verloren gegangen ist, will ich auch in der Dämmerung mal wiederfinden können.

Um Geld, Gewicht und Strom zu sparen, habe ich eine leichte, einfache LED-Beleuchtung gebaut – und das will ich hier dokumentieren.

Innenbeleuchtung per LED

Warum LED? Die zentralen Vorteile liegen auf der Hand: LEDs sind nicht besonders erschütterungsempfindlich und haben daher eine brutal höhere Lebenserwartung als Glühlampen oder Halogenspots. Bis zum fälligen Austausch ist es also noch lange hin. Außerdem sind LEDs effizient und wandeln viel mehr Strom in Licht um als herkömmliche Leuchtmittel. Das hat gleich zwei Vorteile: ich spare Strom (mit dem ich bei nicht laufender Maschine sparsam haushalten muss), und ich brauche mir über Abwärme (fast) keine Gedanken machen.

Innenbeleuchtung aus Haushaltsmitteln

Aus dem eher fragwürdigen Kfz-Zubehörhandel hatte ich noch zwei LED-Streifen für 12V im Keller liegen – sowas hier: eBay. Zwei Stück, je 2 Meter lang und je 120 LEDs (60/m), mit knapp 5W pro Meter, wasserdicht, selbstklebend. Alle drei LEDs sind diese Streifen kürzbar, um sie den tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen. Dazu ein Stück Installationsrohr 25mm nebst zwei passenden Klemmen und eine Handvoll Kabelbinder:

Innenbeleuchtung Bausatz

Innenbeleuchtung Bausatz

Das Installationsrohr habe ich so abgelängt, dass ich es mit Hilfe der beiden Klemmen an die Decke des Stauraums schrauben konnte (vorzugsweise unter Verwendung existierender Schrauben – ich bohre ja nicht gern ins Boot) – das waren bei mir etwa 1,20m. Dann einfach die beiden LED-Stripes in drei Reihen nebeneinander auf das Installationsrohr geklebt und – weil ich dem Kleber in so witterungsschwankenden Umgebungen wie dem Boot nicht traue – mit einem Kabelbinder alle paar Zentimeter gesichert:

Innenbeleuchtung fertig montiert

Innenbeleuchtung fertig montiert

Innenbeleuchtung - Detailansicht

Innenbeleuchtung – Detailansicht

Der Rest ist eine triviale 12V-Verkabelung. Ich habe einen einfachen Kippschalter in die Steuerbordwand gesetzt. Die Steuerbordwand ist bei der Quicksilver doppelwandig, weil darin die Kabel und Züge zum Gashebel verlaufen. Und dann noch mit einer eigenen 2A-Sicherung im Sicherungskasten abgesichert – sicher ist sicher.

Hier der Probelauf auf der unaufgeräumten Werkbank am Labornetzteil:

Innenbeleuchtung in Betrieb

Innenbeleuchtung in Betrieb

Und hier dann nach der Montage (gut zu sehen der kleine Kippschalter):

Innenbeleuchtung eingebaut

Innenbeleuchtung eingebaut

Ein Foto von der Beleuchtung in Betrieb an Bord muss ich leider vorerst noch schuldig bleiben – wir sind im Dunkeln noch nicht Bootgefahren in dieser ersten (Halb-)Saison.

Fazit

Es ist jedenfalls ein geniales Arbeitslicht – durch die volle Breite gibt es keinen Schlagschatten (man steht sich ja ein Stück weit selbst im Licht), das kaltweiße Licht leuchtet alles gut aus – nur für ein romatisches Candlelight-Dinner ist es suboptimal, und als Designobjekt geht die Lampe auch nicht eben durch. Aber hier galt wieder einmal „form follows function“, und Anspruch auf einen Red Dot Award erhebe ich ohnehin nicht.

Die Leuchte verbraucht insgesamt knapp 20 Watt, also das gleiche, was ein kleiner einzelner Halogenspot verbrauchen würde. Im Nachhinein betrachtet hätte ein bisschen weniger vielleicht auch gereicht.

2 Gedanken zu „Innenbeleuchtung – selbst gebaut

  1. Pingback: Sicherungskasten für 12V - my way - bootstechnik.de

  2. Friedhelm Bombel

    Hallo,
    ich habe mir die gesamte Bootsinnenbeleuchtung von einem Fachmann auslegen lassen. Dieser hat mir zwingend zu Spannungskonstanthaltern geraten. Da LEDs sehr bockig auf Spannungsabweicheungen nach oben reagieren, diese treten bei der Lichtmaschine und ewtl. bei Solaranlagen auf, die teilweise 15 V und mehr erreichen können. Diese \“Überspannungen\“ gehen extrem auf die Lebensdauer der LEDs.
    Friedhelm Bombel

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